Das Leben ist eine Reise.
Eine Reise aus der Einheit in die Zweiheit.
Und von der Zweiheit in die Einheit.
Abstieg und Aufstieg.

Das Spiel von Bewusstheit,
hat uns die Erfahrung geschenkt,
dass wir anstatt Einheit eine Vielfalt wären.
Anstatt nur ES zu erfahren,
die Einheit,
begannen wir die Zweitheit zu erfahren,
die Dualität.

Also gab es anstatt ICH plötzlich
ein Du und Ich.
Zumindest erscheint es so.
Also wir scheinen zwei zu sein,
erscheinen als voneinander getrennt,
(doch – und das sei an dieser Stelle vorweg genommen –
ist dies alles nur ein Traum,
eine Vorstellung,
eine Erscheinung.)

Das ist die Lebensreise.
Und die ist bei jedem unterschiedlich,
doch mit dem selben Ziel.
Wieder zurück in die Einheit.
Die Erfahrung von Einheit.

Nehmen wir dich als Beispiel.
Du bist in deinem Leben an einem Punkt angekommen,
wo du fühlst, dass du nicht wirklich glücklich bist.
Scheinbar hast du alles erreicht.
Du hast zwar einen tollen Job,
finanziell bist du total abgesichert und im flow,
deine Frau und deine Kinder sind gesund und happy,
und du hast sogar ein wundervolles Heim.

Doch all das macht dich nicht wirklich glücklich.
Du fühlst dich unzufrieden.
Und sehnst dich nach Frieden,
nach Stille.

Es kann natürlich auch sein,
dass du nichts erreicht hast und dich als totaler Versager fühlst,
Lebens- und beziehungsunfähig.
Das ist nur die andere Seite.

Jedenfalls du fühlst dich nicht im Frieden.
Bei einem mag es nur ganz klein sein,
bei anderen riesengroß.

Jedenfalls begibst du dich irgendwann
also auf die Suche.
Die Suche nach dem wahren Glück. Gott.
Nach Frieden, Freiheit, Stille.
Nenne es wie du magst.

Du suchst.

Vielleicht zuerst in einer neuen Partnerschaft,
einem neuen Job, in der Esoterik.
Egal.
Da ist jeder unterschiedlich.
Du beginnst Bücher zu lesen
-nein du verschlingst sie –
saugst sie auf wie Nahrung,
fühlst dass sie dir etwas geben,
wonach du dich schon immer gesehnt hast.

Du probierst Neues aus.
Schmeißt alles hin,
verlässt – und verletzt – alles was dir bisher Halt & Sicherheit gegeben hat
und tauchst immer tiefer ein in etwas völlig Unbegreifbares,
Nicht-Fassbares.

Und doch kannst du nicht davon lassen.
Du erlebst die Hölle auf Erden.
Und manchmal den Himmel gleichzeitig.
Wirst hin und her geschleudert zwischen den beiden Polen.
Es mag schnell gehen oder langsam.
Doch du weißt, es ist das was du tun muss.
Es gibt keinen anderen Weg.

Die Menschen um dich herum
verlassen dich,
drehen sich um,
halten dich für völlig durchgeknallt,
verstehen dich nicht mehr.

Du gehst von Seminar zu Seminar,
wirst immer bewusster,
es zeigt sich dir immer klarer
und landest irgendwann in einem Satsang
oder triffst einen Weisen auf der Straße,
der dir endlich Antworten geben kann.

Antworten auf Fragen,
von denen du nicht mal wusstest,
dass du sie hattest.

Und ein tiefer Frieden erfasst dich.
Es ist das wonach du immer gesucht hast.
Vielleicht hast du das Glück in einem Satori zu landen.
Und zu erfahren was
SAT CHIT ANANDA
wirklich ist.

Dann wirst du wieder hin- und hergeschleudert.
Längst hast du die Lunte gerochen,
hast erfahren,
wonach du dich immer schon gesehnt hast,
und nichts Anderes ist mehr wichtig.

Und eines Tages wachst du auf,
und erfährst, dass es dich als Person nicht mehr gibt,
und du erkennst, dass das immer schon so war
und nie anders.
Da war nie ein Person.

Du erfährst,
dass es diese Reise gar nie gab,
und doch bist du diesen Weg gegangen,
musstest ihn gehen.

Ob du für immer draußen bleibst
oder aus Mitgefühl
oder wieder zurück kommst,
liegt ebenso wenig in deiner Macht,
wie die Reise die du angetreten hast,
nie in deiner Macht lag.

Dies ist nicht (mehr) der Weg
eines einzelnen, besonderen Menschen,
sondern unser aller Weg.
Unser aller Los.
Unser aller Glück.
Da sitzen wir alle im selben Boot.

Und wo stehst du in deiner Reise?
Bist du dir deiner Reise schon bewusst?
Stehst du am Ende dieser Reise?

Kavitha – 2018

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