EIN ICH ZU VIEL?

Hingabe – was bedeutet das eigentlich? Einfach loslassen? Oder steckt mehr dahinter? Müssen wir erst Widerstand spüren, um wahre Hingabe zu erleben?

Gestern beim Self Empowerment Abend haben wir genau darüber gesprochen. Hingabe ist kein passives Geschehen, sondern ein bewusstes Sich-Einlassen. Es ist kein Aufgeben, sondern ein tiefes Vertrauen in den Fluss des Lebens. Oft denken wir, Hingabe bedeutet, sich den Umständen willenlos zu ergeben – doch wahre Hingabe kommt aus der inneren Klarheit, dass es nichts zu verteidigen gibt.

Wenn wir uns wirklich hingeben, was passiert dann? Wer gibt sich hin? Gibt es ein „Ich vor der Hingabe“ und ein „Ich nach der Hingabe“ – oder ist es immer nur das eine ICH?

Ramana Maharshi beschreibt es im Arunachala Pancharatnam: Wir betrachten das kleine Ich. Halten hierauf den Fokus. Um dann – durch Gnade – eine Art Übergang ins große ICH zu erfahren. Letztendlich erkennen wir: Es gab immer nur das eine ICH. Das ist Erwachen. Hingabe ist damit nicht etwas, das wir tun – es ist ein Geschehenlassen, ein Sich-Erkennen im Sein.

Aber was ist, wenn wir uns verloren fühlen? Wenn wir denken, aus Gottes Gnade gefallen zu sein? Wenn wir sozusagen keinen Zugriff mehr auf dieses große ICH haben und uns wieder als kleines, denkendes Ich wahrnehmen. Dann hilft die Frage: Wer ist es, der das denkt? Wer will überhaupt etwas? Wer wünscht sich Veränderung?

Hingabe bedeutet auch, die Kontrolle loszulassen – und damit die Illusion, dass es überhaupt etwas gibt, das „kontrolliert“ werden kann. Es bedeutet, sich dem Leben anzuvertrauen, ohne in Passivität zu verfallen. Wahre Hingabe ist ein Zustand der offenen Präsenz, in dem nichts festgehalten werden muss.

Wie siehst du das? Hast du schon einmal diesen Moment erlebt, in dem Hingabe plötzlich Sinn gemacht hat? Wo du wusstest: Jetzt gibt es nichts mehr zu tun – nur zu sein? Teile deine Gedanken!

Kavitha – 2025

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