Und wieder bin ich in die Falle getappt.
Die Falle des Egos.
Noch ärger.
In die Falle des spirituellen Egos.
Nicht zum ersten Mal.
Das sicher nicht.
Aber wieder einmal.
Und es fühlt sich nicht gut an – weder das was ich gesagt, noch was ich getan habe.
Es kam aus einer Reaktion – aus dem Gefühl verletzt zu sein.
Aus dem Wunsch endlich gehört und verstanden zu werden.
Die Spiele des Egos so klar zu sehen…
Also ehrlich gesagt, ich empfinde es als erschreckend.
Gut es sehen zu können, fühlen zu können – aber doch ziemlich erschreckend.
Und für keine Seite erfüllend.
Da geht es um gewinnen oder verlieren.
Da geht es um recht haben oder eben nicht.
Da geht es um Revieransprüche und Macht.
Dabei geht es nicht um das Gemeinsame.
Und nicht um Liebe, Offenheit und Ehrlichkeit.
Da kämpfen die Masken.
Die Konzepte.
Und am allerschlimmsten: Die spirituellen Konzepte.
Warum ich das als das Allerschlimmste empfinde?
Weil wir es doch beide besser wissen hätten können.
Weil wir doch schon so lange am Weg sind und von Liebe und Offenheit sprechen.
Und dann: Bumm.
Die Worte fetzen nur so rum.
Verletzungen machen sich breit.
Unerfüllte Sehnsüchte und Wünsche machen sich breit.
Unterdrückte Gefühle schießen nur so raus.
Und was dann kommen kann: „Ah – ich bin noch (immer) nicht soweit.
Ich muss noch weiter lernen.
Muss mich noch weiter transformieren.“
Wieder das spirituelle Ego.
Eine never ending story.
Dabei wollen wir doch beide – eigentlich alle – aus diesem Gefängnis aussteigen.
Und die Liebe wählen.
In der Liebe und im Frieden sein.
Was wenn es genau um diese Entladung ging?
Einfach „nur“ Entladung.
Ja vielleicht.
Aber in meinem Kopf rotiert es:
„Hätte ich doch nur …“
oder „Hätte ich doch nicht …“
„Was ist da genau passiert?“ und so weiter und so fort.
Und das könnte ewig so gehen.
Ohne Lösung.
Weil der Wunsch (des Egos) recht zu haben größer ist.
Weil der Wunsch etwas zu beweisen größer ist.
Weil die Macht des Egos größer ist.
Aber nur so lange, bis wir beschließen für dieses Mal wieder daraus auszusteigen.
Und den Fokus auf das Gemeinsame legen.
Zumindest einer von beiden.
Das reicht schon.
Machen wir das Beste draus.
Bitten um Verzeihung und vergeben uns selbst für die Unachtsamkeit und Unbewusstheit.
Denn eines ist klar: Alles was in Bewusstsein erscheint, vergeht auch wieder.
Das ist das einzige was mit Sicherheit so ist.
Alles andere sind Konzepte, Vorstellungen, Ideen, Meinungen, Sichtweisen und nicht wirklich wichtig. Da kann es Annäherung geben, oder auch nicht. Doch das was bleibt ist der gemeinsame Wunsch nach der Wahrheit: LOVERS OF TRUTH
Kavitha – 2021
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