… oder die perfekte Frau.

Irgendwie bin ich lange Zeit einem Irrtum aufgesessen.
Nämlich der Vorstellung,
dass ich möglichst schnell
all meine „Baustellen“ aufräumen müsste,
um dann,
wenn ich dann fertig bin,
ein perfektes Paket zu sein.
Die perfekte Frau,
ohne Altlasten,
fertig transformiert sozusagen
nur noch liebevoll
…perfekt eben.

Irgendwie gab es da für mich immer ein Ziel.
Wenn ich jetzt noch das kläre,
oder jenes mir anschaue,
dann ja dann,
ist endlich alles bereinigt.
Bin ich endlich frei.
Hab alle meine Beziehungen geklärt,
und kann dann endlich loslegen
zu leben.
Dann kann ich mich wieder freuen,
mich wieder öffnen,
etc.

Diesen Irrtum zu erkennen,
war ziemlich heftig.
Es ist ungefähr so,
wie wenn du deine Küche aufräumst,
nachdem du für viele Gäste ein 4 gängiges Menü zubereitet hast.
Du räumst alles auf.
Es blitzt und blankt.
Doch schon nach 2 Stunden,
sieht es wieder aus,
dass dir die Haare zu Berge stehen.

Ungefähr so fühlte es sich an.
Es wird nie perfekt ordentlich sein.
Es wird nie alles aufgeräumt bleiben.
So ist das Leben nicht.

Jedenfalls: die Erkenntnis,
dass es nie zu Ende ist,
es immer etwas zu transformieren,
zu verändern,
zu lernen usw. gibt,
zog ein Stopp nach sich.
Ich stoppte.
Es stoppte mich.
Mit allem.
Irgendwie kam ich an.
Wobei es kein Ankommen ist.
Denn das gibt es eben nicht.
Nur ein Sein mit dem was ist.

Ist da Ordnung – dann ist da Ordnung.
Ist da Unordnung – dann ist da Unordnung.
Ist da Ungeduld – dann ist da Ungeduld.
Ist da Freude – dann ist da Freude.

Nicht mehr und nicht weniger.
Es ist wie ein Pendel,
das völlig in Ruhe ist,
während es sich bewegt.
Stillstand.
Stillstand in der Bewegung.
So könnte ich es beschreiben.

Die Erkenntnis,
dass ich niemals das perfekte Paket sein werde,
bzw. die perfekte Frau,
erschütterte mich und machte mich gleichzeitig auch ruhig.
Kein Ziel zu erreichen.
Tun was zu tun ist.
Sein was ich bin.
Mehr nicht.

Bringt es – das Leben – mich dann doch wieder in ein Seminar,
zu einem besonderen Ort oder Menschen,
so ist es insofern anders,
als dass es nicht mehr um ein Ziel geht.

Wie ein Spaziergang,
um des Gehens willen,
nicht um abzunehmen,
fitter zu werden,
einen tollen Mann im Wald zu treffen.
Einfach nur Gehen.

Das perfekte Paket gibt es nicht.
Die perfekte Frau gibt es nicht.

viel mehr:
Es ist schon perfekt.
Perfekt in der Unperfektheit.
Oder hattest du je das Gefühl,
eine Blume wäre nicht perfekt,
nur weil ein Blatt schief hängt
oder eines welk ist?
Nein. Es ist perfekt.
Und bedarf nicht der ständigen Korrektur.

Lass das mal tief in dich hinein sinken 🙂

* gilt natürlich auch für Männer *

Kavitha – 2019

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