Immer wieder werde ich belächelt.
Ach du mit deinem Esoterik-Zeugs.
Mittlerweile kann ich da nur grinsen.
Das war nicht immer so.

Esoterik – oder das was allgemein darunter verstanden wird,
war ein wichtiger Meilenstein auf meinem Weg.
Ja all die Steine, all die Sprays, Anhänger,…
All das hatte seinen Platz.

Als Hinweis auf das, was immer da ist.
Hin zu etwas was nicht sichtbar ist.
Quasi weg von dem Materiellen.
All die Steine, all die Karten, all das hat mir geholfen,
mich mehr dem zuzuwenden,
was nicht sichtbar, nicht greifbar,
und vor allem nicht erklärbar ist.

Zu sehr verhaftet in einer materiellen Welt,
fühlte ich – obwohl ich wohl alles hatte – eine tiefe Unzufriedenheit.
Ja klar bin ich auch manchem Scharlatan aufgesessen,
hab es bis auf die Spitze getrieben.
Ganz nach meinem Motto – Ganz oder gar nicht.

Doch es hat mich tiefer geführt.
Hat mich vertrauen gelehrt.
Hat mich erfahren lassen,
dass es da noch mehr gibt.
Bewegt-Werden zum Beispiel
Beten.
Wunder erkennen.

Ja es hatte seinen Platz.
Um dann irgendwann wieder verworfen zu werden.
In Anerkennung und Wertschätzung für das, was es mich gelehrt hat,
was es mir gezeigt,
mir gebracht hat.

Irgendwann musste ich erkennen,
dass es nicht wirklich darum geht.
Dass es nur Hilfsmittel sind,
um mich als getrenntes Selbst besser zu fühlen.
Da gehört so vieles dazu.
Genau genommen – alles.
Auch Yoga.
Auch Sadhanas.

Immer ging es da um eine Trennung.
Ein getrenntes Selbst,
dass sich sein Leben schöner & gesünder gestaltet.
Und trotzdem hatte es seinen Platz.

Zu erkennen,
dass mich all dies nur weiter in der Trennung hält,
war letztendlich befreiend.
Zu erfahren, wonach ich wirklich suchte,
war das Ende von Esoterik und all dem Zeugs.

Ich kann es nicht mal Spiritualität nennen,
aber wohl kommt es dem noch am nächsten.
Etwas Heiliges.
Und doch so Alltägliches.

Und wenn ich mich heute hinsetze zum Meditieren,
so geht es nicht mehr darum etwas wegzumeditieren,
mich nicht mehr in eine schönere Welt zu bringen,
sondern entsteht einfach so.
Ich finde mich quasi meditierend auf meinem Platz.

Auch steht mein Altar immer noch.
Und ich gestalte ihn auch immer wieder neu.
Das alles darf sein.
Hat seinen Platz.
Auch die Gebete.
Doch es gibt keine Motivation mehr dahinter.

Das so zu erkennen,
ist sehr befreiend.
Es darf sein, muss aber nicht mehr.
Es macht mich nicht mehr und nicht weniger.
Es erhöht mich nicht,
macht andere nicht klein.
Sondern ist einfach so.
Darum blicke ich dankbar auf die Zeit meiner esoterischen Phase zurück.

Alles kommt und geht.
Es überspringen zu wollen,
hält jedoch nur auf.
Denn der Widerstand dagegen ist die Bremse.
Go with the flow & denk nicht weiter drüber nach.
Mich führen lassen.
Mich bewegen lassen.

Ob es das unbedingt braucht?
Ich weiß es nicht,
bei mir war es jedenfalls so.

Denn WER ist es der führt?
WER ist es der dich bewegt?

Kavitha – 2019

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