Der Grundsatz von Maria Montessori,
hat mich vor vielen Jahren tief berührt.

Ja! kam es da in mir,
das ist es worum es geht!
In meiner therapeutischen Arbeit,
war und ist das „mein“ Grundsatz.

So vieles was mir angeboten wurde,
musste ich aus diesem Grund ablehnen,
denn es war immer in mir eine Kraft,
die wollte es selber tun (können).

Dass das nicht immer der schnellste Weg ist,
ist klar.
Doch ist er sehr tiefgehend.
Denn es sind die eigenen Erfahrungen, die zählen,
nicht das was von anderen übernommen wurde.

In der Begleitung von Kindern,
ist das für mich sehr gut ersichtlich.
Wir sollten Kindern ihren eigenen Weg zumuten,
ihnen vertrauen,
dass sie selbst genau wissen,
was ihnen gut tut und was nicht.
Also ihre eigenen Erfahrungen machen lassen.

Genauso sehe ich mein Wirken als
spirituelle Lehrerin und Therapeutin.
Ich kann nur helfen,
dass der anderen selbst (wieder) gehen lernt,
sein „Ding“ macht.
Ich kann „nur“ da sein,
daneben stehen,
die Hand halten,
oder was es sonst noch braucht.
Doch jeder muss seinen Weg selber gehen.
Auch wenn dieser dadurch Umwege enthält.

Einer meiner Lehrer meinte mal:
Angelica, du bist keine „followerin“
niemand, der einen Weg geht,
weil ihn ein anderer geht.
Du musst prüfen
und für dich selbst erkennen.
Gegebenenfalls wieder etwas verwerfen,
wenn es sich für dich nicht richtig anfühlt.
Und ich konnte ihm nur zustimmen.

Hilf mir es selbst zu tun.
Welch ein großartiger Grundsatz.
Welch ein wundervolles Geschenk.

Und doch kann es Zeiten geben,
in denen wir all das was wir tun,
einer größeren Macht überantworten müssen/dürfen.
Zum Beispiel durch ein Gebet.
Wenn die eigenen Begrenzungen erkannt werden,
und gesprengt werden dürfen.

Hilf mir es selbst zu tun.
Bis zu dem Punkt
wo ich es dir übergebe
und dich um Hilfe bitte.

Gerade aktuell wieder mal eine Situation innerhalb der Familie.
Jemand hat eine Situation vor der er sich gerne drücken möchte,
weil sie bedeutet jemand anderem eine traurige Nachricht zu überbringen.
Derjenige wendet sich an mich,
ich solle es doch tun.
Doch in mir sagt alles nur:
Das ist dein Job.
Den nehme ich nicht.
Ich bin da,
falls es das braucht.
Doch diesen Schritt musst du selbst gehen.
Das ist dein Job.
Deine Verantwortung.
Du hast die Kraft es zu tun,
darum ist bei dir.

Hilf mir es selbst zu tun.
Hilf mir es selbst zu erkennen.
Hilf mir es selbst zu erfahren.
Bitte, tu es nicht für mich.
Nimm mir nicht diese Erfahrung.
Nimm mir diese Chance nicht.
Es ist nicht dein Job,
das zu tun.

Ich bitte dich nur:
Hilf mir es selbst zu tun.
Dadurch kann ich wachsen.
Über mich hinaus wachsen.
Damit habe ich die Chance,
etwas völlig Neues zu erfahren.

Immer und immer wieder,
wolltest du es mir abnehmen.
Aus Liebe.
Aus Angst.
Aus Verantwortungsgefühl.

Immer und immer wieder
hast du dich in den Vordergrund gedrängt.
Weil du schon älter bist,
schon weiter bist,
es viel besser weißt.
Oder warum auch immer.

Bitte, jetzt, in diesem Augenblick,
hilf mir lieber es selbst zu tun.
Unterstütze mich darin,
zu lernen.
Bitte hilf mir mit meinen Erfahrungen umzugehen.
Bitte hilf mir es selbst zu tun.

Sei einfach nur da.
Hör mir zu.

Und wer weiß, vielleicht wäre die Antwort desjenigen, den du um Hilfe bittest:
Weißt du,ich bin immer da,
ich warte auf dich.
Geduldig schaue ich dir zu.
Wie du manchen Umweg gehst,
wie du dich bemühst,
wie du dich freust.

Ich bin immer da.
Ich warte, bist du dich ganz für mich entscheidest.
Ich helfe dir dabei es selbst zu tun.
Es selbst zu begreifen.
Zu verstehen.
Nur im Notfall greife ich ein
und leite deinen Weg in eine andere Richtung.
Dann wenn es gefährlich wird,
wenn du dich so sehr verrannt hast,
dass du da selber nicht mehr rauskommst.

Und immer mehr
wirst du erkennen,
dass es leichter geht,
wenn du dich zuerst an mich wendest,
mich um Unterstützung fragst,
anstatt wie wild durch die Gegend zu pfeffern.

Ich helfe dir es selbst zu tun.
Darin besteht kein Zweifel.
Doch du darfst dich auch an mich wenden.
Dann wenn es zu eng wird,
dann wenn du hilflos bist,
dann wenn du nicht mehr weiter weißt.

Ich bin immer für dich da.
Ich warte geduldig,
bis du soweit bist.
Doch warte ich bis du dich an mich wendest.
Bis du dich meiner erinnerst.

Kavitha – 2018

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