… auf dem Weg zur Erleuchtung
Für manche kann Erwachen ein plötzlicher Shift sein.
Eine plötzliche Verschiebung der Wahrnehmung.
Die Liebe, die dadurch frei wird, ist allumfassend, bedingungslos, an niemanden geknüpft.
Da ist einfach so viel Liebe.
Wir können dann sogar den blöden Nachbarn lieben,
die schmutzige Wäsche,
die fiese Spinne.
Alles erscheint in einem anderen Licht.
Die Dinge haben nicht mehr die Schwere wie früher.
Das Licht leuchtet viel mehr.
Wir erfahren Momente wo wir uns als das Alles-und-Nichts erfahren.
Die Blume ist plötzlich nicht mehr nur eine Blume.
Sie ist Liebe.
Die Ameise ist plötzlich ein Wunderwerk der Natur.
Sie ist Liebe.
Das kann anhaltend sein, oder auch nur
eine Erfahrung.
Nichts jedoch wird uns mehr davon abhalten,
diesem
zu folgen,
dieses erreichen zu wollen,
dort – in diesem
„Zustand“ bleiben zu wollen.
Es ist wie Heimkommen.
Ankommen.
Doch manchmal – vielleicht nur in manchen Bereichen –
oder an manchen Tagen,
verfallen wir wieder in alte Muster, alte Verhaltensweisen,
und haben das Gefühl von Gedanken / Emotionen wieder in das Alte hineingezogen zu werden.
Es ist wie ein Sog, dem wir nicht standhalten können.
Dann ist es wichtig, all das Gelernte, all das Gelesene auch wirklich anzuwenden.
Nicht mehr nur als spirituelles Konzept zu sehen,
und angeblich zu „wissen,
das ist jetzt nicht echt.
Das ist nicht die Realität“.
Sondern sich selbst wieder daran zu erinnern:
ICH BIN.
Der direkteste Weg ist über die ICH BIN – Meditation.
Es kann aber auch sinnvoll sein, die alten Atemmeditationen zu hervorzukramen, Sadhanas zu machen oder sich von jemandem helfen zu lassen.
Die alten Gewohnheiten scheinen wie an einem zu kleben.
Obwohl die tiefe Erfahrung von „Da ist nichts“ „Ich bin die Quelle“, „Alles ist Eins“ da ist, kleben die Gewohnheiten an
uns,
oder wir kleben an ihnen.
Da heißt es einfach dran bleiben.
Sich nicht mehr aus der Ruhe fallen lassen.
„STAY HERE“ hat Atma Nambi immer wieder zu mir gesagt.
„BLEIB DA“
DON’T MOVE hat Papaji gesagt.
Bewege dich weder emotional noch mental.
Lass dich da nicht mehr ablenken und vermeintlich raus bringen.
Halte daran fest – an deiner Erfahrung von Liebe.
Und ich meine damit nicht die Erfahrung von Liebe,
die in einer Paarbeziehung beispielsweise erfahren werden kann.
Sondern mehr von dir als Liebe,
von Liebe, die alles ist.
Der allumfassenden, bedingungslosen Liebe.
Die einfach nur ist.
Die nichts braucht.
Die nichts fordert.
Die sich selbst nicht mal erkennt.
Nochmal zurück zur Klärung von Dingen,
zu Atemmeditationen zu gehen,
zu Yoga-Übungen etc,
obwohl bereits erfahren wurde,
dass dies alles auch nur Konzepte sind,
auch nur dem kleinen Ich dienen,
ist ein Paradox.
Und doch ist es genau das, was es dann vielleicht gerade braucht.
Ramana Maharshi sagte schon,
dass wir die Brücke schlagen,
vom kleinen Ich zu der Erkenntnis bzw Erfahrung von ICH.
Um wieder und wieder zu erkennen,
dass es nur ICH gibt.
Das das sog. kleine Ich nur eine Idee, ein Gedanke ist/war.
Ich unterscheide hier zwischen Erkenntnis und Erfahrung,
weil wir vielleicht vieles intellektuell erfasst haben,
es für unsere Wahrheit annehmen,
es aber dennoch ein wesentlicher Unterschied ist,
ob wir es auch wirklich so erfahren.
Immer.
Selbst wenn die intellektuelle Erkenntnis da ist,
wenn sie sehr befriedigend ist,
uns völlig verändert und wandelt,
so können manche Gewohnheiten/Glaubenssätze extrem stark sein.
Die gilt es dann mit Liebe und Bestimmtheit zu durchbrechen.
Vor allem die im Körper gespeicherten Gewohnheiten und Muster, sind hier angesprochen,
das sind nämlich jene, die von einer mentalen, intellektuellen Erkenntnis völlig unberührt bleiben.
Sie benötigen einfach etwas anderes.
Also es kann vielleicht wichtig
sein,
wieder Yoga zu machen,
dich auf deinen Meditationspolster
zu setzen und zu atmen,
all das kann es immer wieder brauchen,
hat
dann jedoch einen anderen Charakter.
Ist kein Kampf
mehr.
Vergnügen.
Tiefer gehen.
Tiefer erfahren.
Ein nie
endenwollender Prozess.
Kavitha – 2019
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