BEZIEHUNG(EN) AUF DEM PRÜFSTAND
Passend zur aktuellen Himmelsqualität bin ich vor etwa einer Woche in einen inneren Prozess gerutscht.
Fragen tauchten auf wie:
• Welche meiner Beziehungen passen noch?
• Wo herrscht ein Ungleichgewicht?
• Wer ist noch da – und wen vermisse ich?
• Welche Muster laufen in meinen Beziehung(en)?
• Wie bin ich eigentlich in Beziehung(en)?
(So als Aufzählung klingt es sehr analytisch, und überlegt. War aber eher wie eine Hochschaubahn. Extrem emotional.)
Weil ich gelernt habe, dass ich niemanden mitreißen darf, wenn ich in die Untiefen meines Verstandes abtauche, ziehe ich mich für solche Zeiten gern zurück. Verriegle meine Türen. Verdunkle meine Fenster. Und bin ganz mit mir und dem, was da ist.
Ich lasse aufsteigen, was sich zeigt: Wut. Traurigkeit. Einsamkeit.
All die sonst so gut verdrängten Anteile dürfen endlich wieder Raum bekommen.
Der Körper rüttelt, schüttelt, bebt – kommt immer wieder zur Ruhe. Dann falle ich in einen tiefen – heilsamen – Schlaf. Und immer erfahre ich danach eine extreme Stille.
Meist gebe ich mir dafür ein Zeitfenster . Mal ist es eine Stunde. Ein Nachmittag oder so wie dieses Mal ein ganzes Wochenende. Dann tauche ich wieder auf.
Wie ein Phönix aus der Asche. Mit neuen Einsichten. Mit Geschenken.
Gern teil ich das Geschenk aus meinem derzeitigen Prozess. Es mag wie ein Widerspruch klingen und gehört wohl in die Kategorie: Paradoxon des Lebens:
Nimm deinen Verstand ernst – aber glaube ihm nicht.
Lausche, was er zu sagen hat. Nimm es wahr. Nutze es. Lass ihn dir zeigen, was gesehen werden soll. Oder gefühlt. Oder erfahren. Befreie alles Unwahre Stück für Stück. Geh achtsam und mutig und neugierig auf alles zu, was sich zeigt.
Und wisse gleichzeitig, dass er nie die ganze Wahrheit kennt.
Wenn du diese Wahrheit „anwendest“ ohne tiefer zu fühlen, dann sei dir sicher, dass du zwar auf intellektuelle Weise das Thema verstanden hast, es aber auf der physischen Ebene noch zu fühlen ist. Ein Überspringen dieser wesentlichen Stufe ist nur für kurze Zeit möglich. Aber das kennen wir ja alle, wenn sich Themen immer wiederholen. Daran kannst du es erkennen, ob es wirklich „durch“ ist.
Für mich ist eine Erkenntnis dann „durch“, wenn sie vom Kopf ins Herz gerutscht ist. Das fühlt sich ganz anders an.
Kennst du das?
Wie geht es dir gerade in dieser Zeit?
Kavitha – 2025
Comments are closed