an das was ist.
An das Leben selbst.
Ist so einfach wenn es etwas ist, womit ich im Einklang bin.
Und fühlt sich oft so unmöglich an, wenn es mir nicht passt.
Doch manchmal verlangt das Leben genau das.

Hingabe ist nicht etwas was du machen kannst.
Du kannst dich öffnen dafür.
Dich dazu bereit erklären.
Doch wann es soweit ist,
das kannst du nicht steuern.
Du kannst lediglich aus dem Weg gehen.
Deine Widerstände beobachten.
Die ständigen Wiederholungen betrachten.
Doch wenn es soweit ist,
dann ist es so wunderbar … so einfach … so leicht.
Es geschieht einfach.

Dazu eine persönliche Geschichte:
Als mir mein Jüngster – Paul – vor ein paar Wochen erklärte,
dass er jetzt nicht mehr zu seinem Vater wolle,
dass er nur noch bei mir wohnen mag,
war ich zuerst mal völlig von den Socken.

Was? Warum? Wozu dient das?

Ich freundete mich damit an,
dass es eine Phase wäre,
dass es völlig normal wäre mal eine Pause zu brauchen.
Ich fühlte mich zwischen den Fronten.
Der Sohn, der nicht mehr zu seinem Vater wollte.

Der Vater, der ihn unbedingt ganz bei sich wohnen haben wollte.
Und ich fand mich irgendwo dazwischen.
Beide wahrnehmend. Beide verstehend.
Und doch auch um „meine Freiheit“ bangend.
(Ich genieße die freien Wochenenden sehr!!!)

Was geschah?

Alles in mir sträubte sich dagegen,
das Kind zu überreden.
Alles in mir schrie danach,
Pauls Wunsch zu respektieren.
Diesem Wunsch seinen Raum zu geben,
und damit Paul sein Recht als Individuum zuzugestehen.
Gleichzeitig schrie in mir alles nach freier Zeit.
Nach ein paar Minuten nur für mich sein.
Es war ein innerer Kampf.

Im Außen die Handlungen ganz klar.
Sowohl dem Kind gegenüber – Ja dein Wunsch wird gehört und respektiert.
Dem Vater gegenüber – Bitte gib ihm Zeit und Raum.
Und mir selbst gegenüber – Es wird schon wieder vergehen und dann hab ich wieder meine freien Wochenenden.

Doch Paul blieb hartnäckig.
Ich beugte mich den Gegebenheiten.
Ich ertrug die Angriffe des Vaters ob meiner Erziehungsmethoden.
Ich hielt die Spannung in mir aus, den mein Wunsch nach Freiraum in mir erzeugt hatte.

Bis ich eines Morgens
auf meinem Balkon saß
und in mir die Frage auftauchte:
Und was, wenn es sich nicht ändert?
Was, wenn es keine Phase ist?
Was, wenn er wirklich nie wieder zu seinem Vater geht?
Es kochte in mir.
Es tobte.
Anstatt mich in Analysen zu begeben,
anstatt ein gute Lösung finden zu wollen,
blieb ich  mit diesen Fragen:

WAS, WENN ES SICH NIE ÄNDERT?

WAS, WENN ES BLEIBT WIE ES IST …

… FÜR DEN REST MEINES LEBENS?

Und ohne Antworten darauf finden zu wollen,
lies ich alles hochkommen, was sich zeigte.
Wut, Ärger, Traurigkeit, Zorn, Resignation…
All dies geschah in einem Bruchteil einer Sekunde.
Ich konnte es erleben wie in einem Film.
Alles durfte da sein.

Da war sie plötzlich … die Hingabe ans Leben.
Wenn das Leben es so möchte,
dann wird es so sein.
Kein Ertragen der Situation.
Kein Aufopfern für etwas.
Mehr ein Sein-Lassen.
Völlige Akzeptanz.
Ohne Hintertürchen.
Ohne versteckten Absichten.

Ich konnte nicht anders, als zu meiner Wahrheit stehen.
Blieb fest entschlossen abzuwarten,
bei gleichzeitiger Kommunikation mit allen Beteiligten.

Und dann geschah es … für mich völlig unerwartet zu diesem Zeitpunkt.
Paul sagte plötzlich nach einem gemeinsamen Tag mit seinem Vater,
dass er gerne bei ihm übernachten wollte.
Sekundenlanges Schweigen am Tisch.
Tiefe Berührtheit.
In mir eine große Freude.
Und viel Dankbarkeit.

Ich war bereit alles zu sein.
Alles zu akzeptieren.
Völlig von meinen eigenen Plänen/Wünschen los zu lassen.
Meine eigene Freiheit los zu lassen …
…und da geschah es dann völlig unerwartet.

So  kann es geschehen,
wenn Hingabe passiert … 🙂

 

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