…unendlich langsam bewegt sich mein Körper durch den Tag.
Die Schnelligkeit des normalen Alltags hinter sich lassend.
Eintauchend in die Zärtlichkeit der Stille dieses Augenblicks.
Genießend was sich da offenbart.

Doch irgendwie schleicht in mir die Frage hoch:
„Wie soll ich so in dieser Welt bestehen?
Wie kann ich in dieser Welt leben,
wenn ich in diesem Zustand bin?“

Antwort darauf habe ich bisher noch keine gefunden.
Nur die Frage ist da.
Mit einem rot blinkendem Fragezeichen.
Brauchen die Menschen so jemanden wie mich?
Jemand dem Vieles viel zu grell, zu schnell, zu hastig ist.
Jemanden, der es liebt in dieser Stille zu sein.
Jemand, der es genießt, wenn alles langsamer läuft,
bedächtig, anmutig.
Jemand, der anstatt seine Arbeit zu tun,
an seinem Arbeitstisch sitzt,
und staunend dem Tanz der Schneeflocken zusieht,
die wie Watte gleich vom Himmel zu gleiten scheinen.

Und wie ist diese Langsamkeit
in dieser Welt aufrechtzuerhalten,
in der es darum zu gehen scheint,
schneller, höher, besser, lauter… zu sein?
Wie? Ja bitte, wie?
Ich weiß es nicht.
Bisher hat es nicht geklappt.
Zumindest nicht für lange Zeit.
Doch ich sehne mich danach.
Ich wünsche mir eine ausgewogene tägliche Balance,
zwischen diesen beiden Extremen.
Wo Schnelligkeit sein darf,
weil auch die Langsamkeit und damit Achtsamkeit ist.
Wo Ruhe Staunen hervorbringt,
weil auch Bewegung Lebendigkeit hervorbringt.

Nur dieses extreme Pendeln zwischen diesen Polen,
das möge bitte aufhören,
damit genug Zeit bleibt zum Durchatmen,
und zum Wahrnehmen der Wunder des Lebens…

Danke liebe Langsamkeit,
dass du mich daran erinnerst,
was mir wirklich wichtig ist.
Wer mir wirklich wichtig ist.
Danke dass du mich erkennen lässt,
an wie vielen unwichtigen Dingen ich mich sonst so dranhänge,
als ob es um mein Leben ginge.
Danke Achtsamkeit,
dass du mir die Augen öffnest für die Zärtlichkeit des Augenblicks.
Danke Schneeflocken,
dass ihr mich heute habt staunen lassen.

Kavitha – 2019

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