Verloren in der Welt
In den vergangenen Wochen hab ich wieder mal erfahren, wie es sich anfühlt, sich in der Welt zu verlieren. In den Geschehnissen. In den Wünschen nach Dingen. In den Sehnsüchten nach dem was nicht (da) ist. Und ehrlich gesagt: Es fühlte sich an, wie in ein dunkles Loch zu fallen. Verwirrung. Unsicherheit. Mangelgedanken. Überhaupt ständige Gedankenkarusselle.
Ich sollte wirklich wieder mehr das leben, wovon ich schreibe und spreche.
Ich weiß es doch genau. Ich habe das Verständnis. Ich habe die Erfahrung. Nämlich, dass es nur einen einzigen Anker gibt. ICH BIN. Davon hab ich schon so oft gesprochen. So oft darüber geschrieben. Und doch wieder irgendwie vergessen. Bis das was verstanden wurde, wirklich völlig durchfühlt ist, braucht es seine Zeit. Ja. Auch das wusste ich. Diese völlige Klarheit in wirklich jeder Situation. Diesen inneren Frieden in jedem Moment. Diese innere Freiheit in jedem Augenblick zu fühlen… Dass ich es bin, ist ja auf der Verstandesebene zu 100 % verstanden. Doch ich konnte in den vergangenen Monaten beobachten, dass es noch nicht bis in die kleinste Zelle erfahre wurde. Eine ganz subtile Trennung zeigte sich. Dafür bin ich dankbar. Ich sage ja immer, wir sitzen alle im selben Boot und wir sind alle auf dem Weg. So bin natürlich auch nicht davor gefeit zu erkennen, wo es noch bei/in mir Anhaftungen gibt. Dankbar bin ich auch deswegen, weil es mir immer wieder bewusst wird, denn so lange es unbewusst ist, sorgt es für sehr viel Verwirrung . Doch ist es bewusst, bin ich in jenem Moment schon wieder draußen.
Das was ich sagen will ist, dass wir uns sehr schnell in dieser schnellen und überfüllten Welt verlieren können. Den eigenen Anker. Die eigene Wahrheit. Die Intuition kann schnell überdeckt werden durch all die Informationsflut, die auf uns einprasselt. Das gilt es zu bewahren. Immer wieder dahin zurück zu kehren. Zur eigenen Wahrheit. Nach Hause. In die eigene Essenz.
Sehr wertvoll sind mir dabei Wegbegleiter, KlientInnen, Freunde, die mich immer wieder daran erinnern. Manchmal kann ich es nicht gleich verstehen. Manchmal dauert es nur eine Millisekunde. Und dann wieder eine gefühlte Ewigkeit in der ich mich wirklich unwohl fühle. Denn dann fühle ich nicht mehr diese Glückseligkeit. Den inneren Frieden. Nein, da sind dann ständig Gedanken, sodass mein Verstand überhaupt nicht mehr zur Ruhe kommt. Da sind dann ständig Fragen da. Hindernisse…. Da gibt es dann leiden. Ich leide dann darunter, dass ich dass Gefühl habe, all diese wunderbaren Qualitäten verloren zu haben. Auch wenn es nie sein kann. Doch das Gefühl ist dann so. Und mehr und mehr sinke ich dann ab. Wie in einem Strudel. Danke, dass ich diesen Schmerz, dieses Leid dann doch wieder fühle und so aus dieser Abwärtsspirale auftauchen kann. Und dann? Es ist als wäre nie etwas geschehen. Was aus absoluter Sicht ja stimmt.
Warum ich das hier schreibe? Weil ich es wirklich für wichtig erachte bewusst zu schauen. Bewusst völlig ehrlich und aufrichtig mit sich selbst zu sein. Bewusst sich seiner Schatten stellen. Bewusst Transformation anzugehen.
Weil ich es wichtig finde, mitzuteilen, dass es wirklich unterschiedliche Bewusstseinsebenen in diesem einen Bewusstsein gibt. Und durch Bewusstseinsarbeit das Erreichen einer höheren Bewusstseinsebene nach sich zieht. Was wiederum bedeutet, eine völlig andere Realität (Welt) zu erfahren. Und das meine ich wirklich. Es sind unterschiedliche Realitäten wahrnehmbar. Wenn ich es nicht selber wieder erlebt hätte, ich würde es nicht für möglich halten.
Also wir haben weiterhin die Möglichkeit uns in dieser Welt zu verlieren. Oder uns an unsere wahre Natur zu erinnern und diese in unseren Fokus zu stellen.
Wir haben die Chance, etwas völlig Neues zu erleben. Oder an dem Alten festzuhalten und damit viel Leid zu erzeugen (für uns und andere).
Wir haben die Herausforderung uns tief in unser Sein zu begeben und gleichzeitig in dieser Welt zu sein. Aber eben aus diesem Sein heraus.
Was wählst du?
Kavitha – 2020
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