NEID & MISSGUNST

… ALS SCHLÜSSEL FÜR DEINE ENT-WICKLUNG

RADIKAL EHRLICH …

In einer Welt voller Vergleiche und Wettbewerb fühlte sich Mia oft von Missgunst und Neid überwältigt. Es war dieses unangenehme Gefühl, dass jemand anderes Erfolg und Glück oder Besitz hat, den sie selbst gern hätte. Was zu negativen Gedanken und sogar Verhaltensweisen führte.

Missgunst und Neid gehören zu den sogenannten „geistigen Giften“ im Buddhismus. Diese werden auch als „Kleshas“ bezeichnet und sind Hindernisse auf dem Pfad zur Erleuchtung. Die Kleshas sind grundlegende negative Emotionen oder Geisteshaltungen, die das Leiden verursachen und die menschliche Erfahrung trüben. Im buddhistischen Kontext wird gelehrt, dass diese negativen Emotionen durch Achtsamkeit und geistige Übungen wie Meditation überwunden werden können. Wenn erst mal erkannt, kann bewusst Dankbarkeit, Mitgefühl und Wohlwollen für andere kultiviert werden.

So gesehen kann radikale Ehrlichkeit dazu dienen, dich auf dem spirituellen Weg weiter zu ent-wickeln. Im Sinne von alles erkennen, sein lassen, loslassen.

Eine Möglichkeit mit dem Thema Missgunst und Neid umzugehen ist beispielsweise die Praxis von „Feeding Demons“, die im tibetischen Buddhismus entwickelt wurde und von der amerikanischen buddhistischen Lehrerin Tsultrim Allione populär gemacht wurde.

In dieser Praxis sieht man die negativen Emotionen oder inneren Konflikte nicht als Feinde, die bekämpft oder unterdrückt werden müssen, sondern als Teil von einem selbst, der nach Verständnis und Heilung sucht. Anstatt sie zu bekämpfen, lädt man sie ein, sich zu zeigen und spricht mit ihnen, um ihre Bedürfnisse zu verstehen.

Die Praxis beinhaltet normalerweise vier Schritte:

  1. Identifiziere den Dämon: Erkenne eine negative Emotion oder ein inneres Hindernis, das du untersuchen möchtest, wie zum Beispiel Neid, Angst, Wut oder Selbstzweifel.
  2. Verkörpere den Dämon: Stelle dir den Dämon bildlich vor und betrachte ihn als eine eigenständige Wesenheit oder Energie. Diese Energie wird sozusagen gedanklich externalisiert.
  3. Frage den Dämon: Stelle ihm Fragen, um mehr über seine Natur, seine Ursachen und seine Bedürfnisse zu erfahren. Höre auf seine Antworten und gehe mitfühlend auf ihn ein.
  4. Biete dem Dämon Nahrung an: Erfülle die Bedürfnisse des Dämons auf eine Weise, die konstruktiv ist und zu Heilung führt. Dies könnte bedeuten, ihm Liebe, Mitgefühl oder Verständnis zu schenken.

Indem man auf diese Weise mit den inneren Anteilen arbeitet, kann man tiefe Einsichten gewinnen und die negativen Emotionen transformieren. Und diese Praxis kann dabei helfen, Mitgefühl für sich selbst und andere zu kultivieren, indem man lernt, mit den dunklen Aspekten des eigenen Geistes mitfühlend umzugehen und sie als Mittel zur persönlichen Ent-Wicklung zu betrachten.

Als Mia von der Praxis des „Feeding Your Demons“ hörte, entschied sie sich, es auszuprobieren. Sie setzte sich ruhig hin und stellte sich ihre inneren Dämonen vor – die grünäugige Missgunst und der neidische Schatten. Anstatt sie zu bekämpfen, lud sie sie ein, zu sprechen. Mia hörte zu, als sie über ihre Unsicherheiten und Ängste sprachen. Mit Mitgefühl fragte Mia, was sie brauchten, um zu heilen. Die Antwort war einfach: Liebe und Annahme. Mia umarmte ihre Dämonen und fühlte, wie ihr Herz sich leichter fühlte. Indem sie ihren Dämonen Nahrung gab, fand Mia Frieden und Verständnis. Sie erkannte, dass die wahren Dämonen nicht außerhalb, sondern in ihr waren – und dass sie die Macht hatte, sie zu verwandeln.

So kann jedes einzelne Thema beleuchtet und erlöst werden. Wenn, ja, wenn wir bereit sind radikal ehrlich zu sein. Vor allem zu uns selbst.

Kavitha – 2024

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