…ist eine subtile Form der Flucht.
Denken ist normal.
Denken ist
legal.
Das tut doch jeder.
Und doch ist es eine Form der
Flucht.
Flucht aus dem Jetzt.
Flucht vor dem Fühlen.
Flucht
vor dem was gerade ist.
Damit ist das sich ständig
wiederholende Geplappere des Verstandes gemeint.
Das hier ein
Problem sieht,
und dort nach einer Lösung sucht.
Das dazu
führt etwas erklären zu wollen,
oder zu analysieren.
Dieses
Denken ist hier gemeint.
Es holt dich heraus aus dem was gerade ist.
Das was gerade ist, kann entweder angenehm sein oder unangenehm.
Sobald Denken einsetzt, bringt es dich entweder in die Zukunft
oder in die Vergangenheit.
Es lässt dich den jetzigen Moment nicht wahr nehmen.
Es schickt dich entweder in die
Zukunft.
Wenn ich endlich ….., dann bin ich glücklich und
zufrieden.
Oder es schickt dich in die Vergangenheit.
Hätte
ich damals nur …., dann wäre ich jetzt glücklich und zufrieden.
Denken – dieses ständige, sich
wiederholende Denken – bringt dich aus dem gegenwärtigen
Moment.
Aus dem Moment in dem du bereits glücklich bist.
In
dem es nichts zu tun gibt.
Ein wahrlich grausames Spiel,
wenn
du es zwar erkannt hast,
aber noch nicht in der Lage bist,
daraus
auszusteigen.
Aussteigen – das geht?
Erinnerst du dich deiner wahren
Natur,
so kann Denken kommen und gehen,
wie Wolken auf dem
Himmel.
Bist du präsent, kannst du jeden Gedanken sofort
erkennen,
und hast die Wahl ihm zu folgen oder auch nicht.
Und
schon steigst du aus dem Hamsterrad „Denken“ aus.
Und bist
ganz da.
Ich durfte gestern einen Meister des Denkens beobachten.
Genau diesen Mechanismus sehen.
Ich kam mit einem Problem zu diesem Meister.
Ich erzählte unter Tränen was los ist.
Der Meister – mein Meister – hatte sofort Pläne parat,
was jetzt als nächstes zu tun wäre.
Natürlich nur aus seiner Sicht,
denn er hatte kein Gefühl für meine Situation.
Ich fühlte mich zunehmend unwohl.
Wollte wegrennen.
Beobachtete, wie ich meine Arme vor meinem Solarplexus verschränkte.
Genug.
Ich hatte genug.
Genug von Plänen.
Genug von utopischen Ideen.
Ich wollte einfach nur gehört werden.
Als ich dann wieder ging,
brach ich völlig in Tränen aus.
Heulte wie ein Schlosshund und konnte nicht verstehen weshalb.
Etwas Entscheidendes hatte gefehlt.
Ich fühlte mich in diesem Augenblick nicht wahr genommen
in meinem Schmerz.
Ich wollte gehört werden.
Ich wollte einfach nur da sein können mit meinem Schmerz.
Da konnte ich sehen, wie es
funktioniert.
Wie Denken uns aus dem gegenwärtigen Moment
herauskatapultiert.
In eine schönere Zukunft.
In eine schönere
Vergangenheit.
Doch Sein mit dem was ist, bleibt dabei auf der
Strecke.
Kavitha – 2020
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