… nach der einen großen, reinen, bedingungslosen Liebe.
Egal wer du bist, woher du kommst oder welche Konditionierungen du hast,
letztendlich bist du auf der Suche nach der einen großen, reinen, bedingungslosen Liebe.
Im Laufe deines Lebens hast du sie überall gesucht: In deinen Eltern, deinen Geschwistern, in einer Partnerschaft, im Job, in Objekten. Etc. Du hast alle möglichen Süchte und Sehnsüchte entwickelt. Immer auf der Suche nach der einen reinen, großen, bedingungslosen Liebe. Und hast sie – abgesehen von ein paar kleinen Momenten – nie wirklich gefunden. Sie war nicht hier und war nicht dort. Oder wenn, dann war sie nicht von Dauer. Immer hat sich irgendetwas davor geschummelt. Sich eingemischt. Immer hat es etwas gegeben, was sich zwischen dich und die Liebe gestellt hat.
Und immer hat es auch etwas gegeben, was dich wieder ein Stück weit für die Liebe – die Erfahrung von Liebe – geöffnet hat. So als würde sie sich dir immer wieder anbieten, so lange bis du wirklich bereit bist, sie einzuladen und vor allem anzunehmen.
Das was dich vor allem von der Liebe trennt, ist deine Angst davor. Deine Angst davor, wirklich zu lieben und geliebt zu werden.
Geprägt durch deine Programme hast du Unterschiedliches erlebt und erfahren. Die allermeisten Prägungen kommen in den ersten 6 Lebensjahren zustande, sind also selten wirklich bewusst. Abhängig von deinem offenen Herzen, kannst und konntest du Liebe mehr oder weniger erfahren.
Jedenfalls hat sie nie aufgehört dich zu lieben und dich zu suchen, dich zu locken.
Vielleicht ist es die Liebe selbst, die dich sucht? Die sich selbst sucht?
Die raren Momente, in denen du sie erblicken, erfahren, fühlen konntest, waren geprägt durch deine Offenheit. Deine Offenheit der Liebe gegenüber. Menschen, Dingen, Orten gegenüber. Ziemlich sicher warst du zu diesem Augenblick wirklich entspannt und hast dich sicher gefühlt. Darum suchen wir nach Entspannung, nach Sicherheit, nach Zugehörigkeit. Und etwas – nämlich die Liebe zu etwas oder jemanden – hat dich in Begeisterung versetzt. Dein Weg ging nun in Richtung Liebe. Und sie hat sich dir gezeigt.
Zumindest bis zu jenem Punkt, der dir in diesem Moment möglich war, dich zu öffnen & offen zu bleiben. Bis deine Prägungen, deine Konzepte, deine Angst wieder größer wurden, als die Liebe selbst. Für die Liebe ist das kein Problem. Sie ruft dich, sie lockt dich, sie ist immer da. Und lässt dir deine Freiheit. Sie beraubt dich nicht deines freien Willens. Sie fordert keine Unterwerfung. Sie erpresst dich nicht mit Drohungen, mit Macht. Nein, denn all das ist jenseits von Liebe. Und sie ist immer offen und für dich da, wartet, bis du bereit bist, ihr wieder zu begegnen. Um wieder ein Stück weit zu wachsen, über dich – deine Prägungen, deine Ängste – hinaus zu wachsen. Sie urteilt nicht. Sie verurteilt nicht. Und doch schenkt sie dir eindeutige Lektionen sozusagen. Und die wirklich aus Liebe und nicht aus Macht, nicht um zu gewinnen oder einen Vorteil daraus zu ziehen, sondern weil sie um deine einzige „Aufgabe“ weiß: Dass du sie findest. Warum? Weil sie sich selbst sucht und in dir findet. Und nicht nur in dir. Sondern in jedem und allem.
Das was unter Menschen passiert – oder zumindest was ich erlebt und beobachtet habe – ist jenseits dieser Liebe. Es hat damit nichts zu tun. Und doch geschieht es im Namen der Liebe. Da gibt es Unterdrückung, Demütigung, Machtmissbrauch, Manipulation. Da gibt es emotionale Erpressung. Abgesehen von all der Gewalt, die im Namen der Liebe geschieht. Da wird gekämpft und Wettbewerb geführt, nur um als Sieger dazustehen – im Namen der Liebe. Doch hat das für mich nichts mit Liebe zu tun. Scheint mir eher wie eine Verwechslung.
Kennst du dieses Gefühl, es nicht länger zu ertragen? Dass Menschen sich im Namen der Liebe, die Köpfe sozusagen einschlagen (wollen). Kennst du das, wenn dein System hochfährt und du kaum noch zu bremsen bist, und es am liebsten in die Welt brüllen möchtest, sie mögen endlich umkehren, sie mögen endlich damit aufhören, die Liebe zu benutzen und zu beschmutzen, nur um ihr eigenes Interesse in den Vordergrund zu stellen? Ich kenne es. Und ich habe es in meinem kleinen Kreis versucht. Hinzuweisen. Zu brüllen. Zu toben. Und bin kläglich gescheitert. Warum? Wahrscheinlich weil ich mich dadurch auf dieselbe Stufe gestellt habe, und dasselbe getan habe – im Namen der Liebe?
Doch zum Glück gibt es Menschen, die dieser Liebe ihren Ausdruck geben. Dichter, Maler, Künstler. Gott sei Dank, gibt es Vorbilder, die dieser Liebe eine Sprache geben. Zum Glück blühen die Blumen weiterhin und verströmen diese stille Liebe. Gott sei Dank, leuchten die Glühwürmchen und fliegen die Schmetterlinge immer noch und berühren uns Menschen immer wieder. Ist das die Liebe, die sich in (menschlicher) Form manifestiert, um sich selbst zu finden? Ist zumindest möglich.
Ein spiritueller Sucher ist einer – oder eine – die diese Liebe sucht und sie in menschlicher Form, in manifestierter Form, nicht (mehr) finden kann. Der seinen/ihren Glauben in die Welt verloren hat und daher nach einem anderen Weg sucht. Es ist die Liebe selbst, die dir diesen Weg aus der Verwirrung weist. Bist du bereit ihr zu folgen? Bist du bereit, dich ihr zu öffnen?
Ziemlich sicher, wird sie dich auf unbekannte Wege führen. Die anderen, eingetretenen Pfade kennst du ja bereits und haben dich nicht wirklich weiter gebracht. Hier wirst du sozusagen „geprüft“ und „geweitet“. Ob du wirklich bereit bist. An welchem Punkt, deine Angst wieder größer wird als die Liebe. Wie sehr du „schon“ oder „noch“ lieben und vertrauen kannst. Und in welchem Ausmaß du dich der Liebe „beugen“ kannst. Im Grunde genommen, dient dir all das, dich zu erkennen. Zu erkennen wo du gerade stehst und ob du schon wirklich liebst oder was es noch zu lernen gibt. Was du noch loslassen und wo du dich noch öffnen kannst. Letztendlich bis da hin, wo du erkennst, dass dich und die Liebe nichts trennt. Das du und die Liebe eins seid.
Wenn du ihr begegnet bist, wenn du sie „geschaut“ hast, so wirklich, dann wird dein Leben sich für immer verändern, denn sie hat dich berührt, sie hat dich geküsst und das hat dich verändert. Und auch wenn sie nicht immer im Vordergrund und immer ersichtlich sein wird, so weißt du mit jeder deiner Zelle, dass sie immer da ist. Du hast ihre Natur berührt, gefühlt, erfahren, dass nicht sie es ist, die dich einsperrt, dich deiner Freiheit, deines Friedens, deines Glücks beraubt. Sondern immer nur du selbst. Deine Programme. Deine Konzepte. Du. Du hast sie gerochen in jeder Pflanze, in jedem Wald, in jedem Gericht, in allen Menschen und du hast erfahren, dass sie wirklich bedingungslos ist, dich mit allem akzeptiert was und wie du bist.
Sie ist es nicht, die dich unterdrückt, demütigt oder entmächtigt. Das machst du alles selber. Mit dir und mit anderen. Dies auszuhalten, dies zu erkennen, dies zu erfahren, tut weh. Und doch dient es deiner Entwicklung hin zu dem wonach du dich am meistens sehnst. Zu dieser einen reinen, großen, bedingungslosen Liebe hin. Weil es eben ihre Natur ist zu lieben, bedingungslos, voll und ganz, erleuchtet sie quasi die dunklen Flecken in dir. Sie lässt dich sehen. Sie macht dich spüren.
Und dann – in einem glücklichen Moment – fällt deine Suche nach dieser Liebe ab. Dein Streben danach. Weil du sie erkennst, siehst, riechst, fühlst – in allen & allem was ist. Und weil du sie bist. Denn letztendlich gibt es nichts anderes als diese eine reine, große bedingungslose Liebe. Aus ihr ist alles entstanden. Und in sie läuft alles wieder zurück..
PS: Du kannst für Liebe auch Gott einsetzen oder das Leben.
Kavitha – Juli 2021
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